Moritz Florin
Prof. Dr. Moritz Florin
2002: Internationales Abitur (International Baccalaureate), Shanghai American School
10.2002–3.2009: Studium an der Universität Hamburg
Fächer: Geschichte, Lateinamerikastudien, VWL, Musikwissenschaft, Osteuropastudien
Abschlüsse: Magister artium; Abschluss im Ergänzungsstudiengang „Osteuropastudien“
7.2009–3.2013: Wissenschaftlicher Mitarbeiter bei Prof. Dr. Frank Golczewski, Universität Hamburg, Fachbereich Geschichte, Arbeitsbereich Europäische Geschichte
6.2010–2.2011: Forschungsaufenthalt in Bischkek mit DAAD-Stipendium
3–4.2012: Forschungsaufenthalt in Moskau, Stipendium des DHI-Moskau
3.2013: Disputation
4.2013–8.2014: Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte mit dem Schwerpunkt der Geschichte Osteuropas an der Universität Erlangen-Nürnberg
7.2015-5.2023: Akademischer Rat auf Zeit am Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte mit dem Schwerpunkt der Geschichte Osteuropas an der Universität Erlangen-Nürnberg
3–4.2012: Archivrecherchen in Moskau
2019: Archivrecherchen in Paris, London, St. Petersburg, Wien und Moskau
2–3.2020: Visiting Scholar, Taube Center for Jewish Studies, Stanford University
10.2022: Habilitation an der Universität Erlangen-Nürnberg
Seit 6. 2023: Akademischer Oberrat auf Zeit an der Universität Erlangen-Nürnberg
10.2023: Habilitationspreis der Philosophischen Fakultät und Fachbereich Theologie
Seit 4.2024: Vertreter des Lehrstuhls für Neuere und Neueste Geschichte mit dem Schwerpunkt der Geschichte Osteuropas
- Transregionale und globale Geschichte des Russischen Reichs und der Sowjetunion mit Schwerpunkten in der Geschichte Zentralasiens und des Nordkaukasus
- Geschichte von Medien und Gewalt mit Schwerpunkten in der Geschichte von Pogromgewalt, rechter Gewalt und Terrorismus
- Transnationalität, historische Diversität und Migration mit Arbeiten zu Theorien und Methoden sowie zu Zwangsmigration und Deportationen während des Zweiten Weltkriegs
Monographien
Spektakuläre Gewaltakte. Das Russische Reich und das erste globale Zeitalter des Terrorismus, 1880–1914, Berlin/Boston: De Gruyter, 2024 (im Erscheinen).
Kirgistan und die sowjetische Moderne, 1941–1991, Göttingen: V&R, 2015 (= Kultur- und Sozialgeschichte Osteuropas 3).
Der Hitler-Stalin-Pakt in der Propaganda des Leitmediums. Der „Völkische Beobachter“ über die UdSSR im Jahre 1939, Berlin: LIT, 2009 (= Osteuropa: Geschichte, Wirtschaft, Politik 45).
Herausgeberschaften
A Transnational History of Right-Wing-Terrorism. Political Violence and the Far Right in Eastern and Western Europe since 1900 (hg. mit Johannes Dafinger), London: Routledge, 2022.
„Sowjetische Klangwelten und multinationale Erfahrung,“ in: Jahrbücher für Geschichte Osteuropas 3 (2019) (Hg. mit Manfred Zeller) DOI: https://doi.org/10.25162/jgo-2019-0010.
Urban Milieus, People’s Friendship and the Late Soviet Transnational Experience, in: Ab imperio 4 (2018) (Hg. mit Manfred Zeller) DOI: 10.1353/imp.2018.0095.
Diversität historisch. Repräsentationen und Praktiken gesellschaftlicher Differenzierung im Wandel (hg. mit Victoria Gutsche und Natalie Krentz), Bielefeld: transcript, 2018. Siehe: https://www.transcript-verlag.de/978-3-8376-4401-2/diversitaet-historisch/.
Aufsätze in Fachzeitschriften
Emptying Lakes and Filling up Seas. Hydroelectric Dams and the Ambivalences of Development in late Soviet Central Asia, in: Central Asian Survey 2 (2019), S. 237–254.
Das Ende der Sowjetunion und die Globalgeschichte der Dekolonisation. Eine Annäherung, in: Jahrbuch für Historische Kommunismusforschung (2019), S. 67–81.
The Many Ways of Being Soviet. Urban Elites and Ethnic Diversity in Post-War Soviet Frunze, in: Ab imperio 4 (2018), S. 147–170.
mit Manfred Zeller: Soviet Transnationalism. Urban Milieus, Deterritorialization and People’s Friendship in the Late Soviet Union, in: Ab imperio 4 (2018), S. 131–146.
Nation des Terrors? Legitime und illegitime Gewalt im nationalen Selbstverständnis der Tschetschenen, in: Osteuropa 66/4 (2016), S. 109–124.
Becoming Soviet through War. The Kyrgyz and the Great Fatherland War, in: Kritika. Explorations in Russian and Eurasian History, 17/3 (2016), S. 495–516.
What is Russia to us? Making Sense of Stalinism, Colonialism and Soviet Modernity in Kyrgyzstan, 1956-1965, in: Ab imperio 3 (2016), S. 165–189.
Faites tomber les murs ! La politique civilatrice de l’ère Brežnev dans les villages kirghiz, in: Cahiers du monde russe 54/ 1–2 (2013), S. 187–211.
Sovetskaja identičnost’ na periferii byvšego SSSR (slučaj Kirgizii), in: Neprikosnovennyj zapas 6 (2011), URL: http://www.nlobooks.ru/rus/nz-online/619/2679/2694.
Mobilisierung für den Vernichtungskrieg? Nationalsozialistische Propaganda und Stalinismus, 1933–1941, in: Jahrbuch für Historische Kommunismusforschung (2011), S. 31–48.
Aufsätze in Sammelbänden
Russifizierung, Verfolgung und Genozid. Ist die Ukraine eine ehemalige russische Kolonie? In: Franziska Davies (Hg.): Die Ukraine in Europa. Traum und Trauma einer Nation, Darmstadt 2023, S. 118-143.
mit Johannes Dafinger: Right-Wing Terrorism in Historical Perspective, in: Dies. (Hg.): A Transnational History of Right-Wing Terrorism. Political Violence and the Far Right in Eastern and Western Europe since 1900, London 2022, S. 1–16.
Defiant Victims. The Deportation of the Chechen and Transnational Memory of Stalinism in the Soviet Union and Russia, in: Andreas Wirsching u.a. (Hg.): Authenticity and Victimhood in 20th Century Commemorative Culture, Toronto: University of Toronto Press, 2021, S. 271–295.
Kommerz und Vielfalt. Konstellationen von Diversität in Zirkusunternehmen in den USA, Europa und Russland, 1850–1914, in: Moritz Florin/ Victoria Gutsche/ Natalie Krentz (Hg.): Diversität historisch. Repräsentationen und Praktiken gesellschaftlicher Differenzierung im Wandel, Bielefeld: transcript, 2018, S. 91–122.
mit Natalie Krentz und Victoria Gutsche: Diversity – Gender – Intersektionalität. Überlegungen zu Begriffen und Konzepten historischer Diversitätsforschung, in: Dies. (Hg.): Diversität historisch. Repräsentationen und Praktiken gesellschaftlicher Differenzierung im Wandel, Bielefeld: transcript, 2018, S. 9–34.
„Bei uns gab es keine Dissidenten“. Kritik und Dissidenz an der zentralasiatischen Peripherie, 1964–1982, in: Boris Belge/ Martin Deuerlein (Hg.): Perspektiven auf die Brežnev-Zeit, Tübingen 2014, S. 179–202.
Forschungsberichte und Rezensionsaufsätze
Auf dem Weg zu einer Globalgeschichte der politischen Gewalt. Ein Forschungsbericht zur Geschichte des Terrorismus im langen 19. Jahrhundert, in: H-Soz-Kult, 30.08.2019, www.hsozkult.de/literaturereview/id/forschungsberichte-4254 (32 Seiten).
Beyond Colonialism? Agency, Power and the Making of Soviet Central Asia, in: Kritika. Explorations in Russian and Eurasian History 4 (2017), S. 791–805.
Tagungsberichte/ kleinere Beiträge
Mižnarodna konferencija „Ėrlangen-Brovary. Istoryčni perspektyvy novych mist pobratymiv“, in: Kraeznavstvo 1–2 (2023), S. 133–138.
Zentralasien und die Dekolonisierung der Osteuropaforschung. Gedanken anlässlich des russischen Überfalls auf die Ukraine, in: Zeitgeschichte-online, April 2022, URL: https://zeitgeschichte-online.de/themen/zentralasien-und-die-dekolonisierung-der-osteuropaforschung
Dijal’nist‘ kafedry istoriii Schidnoj Evropy Universitetu im. Fridricha-Oleksandra Erlangen-Njurnberg v umovach rosijs’ko-ukrains’koj vijny, Kraeznavstvo 1–2 (2022), S. 73–74.
Browary – Geschichte und Geschichten, in: Website Stadt Erlangen, URL: https://erlangen.de/aktuelles/solidarpartnerschaft-erlangen-jena-browary (2.2.2023).
A big difference? Irische und russische Revolutionäre in US-amerikanischen Karikaturen des 19. Jahrhunderts, in: Maria Rhode und Ernst Wawra (Hg.): Quellenanalysen für das Studium der Geschichtswissenschaften. Ein epochenübergreifender Leitfaden aus der Praxis für die Praxis, Paderborn: UTB, 2020, S. 353–368.
Muzei i Oktjabr’skaja revoljucija. Vystavki 2017 goda v Germanii, in: Irina K. Lapšina (Hg.): Istoričeskij opyt mirovych civilizacii i Rossija. Materialy VI meždunardnoj naučno-praktičeskoj konferencii, Wladimir 2018, S. 131–136.
Tagungsbericht Afghanistan, the Cold War, and the End of the Soviet Union, 14.03.2013-16.03.2013, Hamburg, in: H-Soz-u-Kult, 19.6.2013, http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/tagungsberichte/id=4866
Tagungsbericht Lebenswelt Ghetto. 09.10.2009–11.10.2009, Lüneburg, in: H-Soz-u-Kult, 19.11.2009, http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/tagungsberichte/id=2855
Rezensionen
für HSOZKULT, Sehepunkte, Jahrbücher für Geschichte Osteuropas, Kritika: Explorations in Russian and Eurasian History, Russian Review, H-net diplo, Archiv für Kulturgeschichte
Die (Un)sichtbaren. Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter aus der Ukraine in Erlangen
Ausstellung zu osteuropäischen NS-Zwangsarbeiter:innen im Stadtmuseum Erlangen, im Rahmen Projekts „Ukrainische NS-Zwangsarbeiter:innen in der Region Franken. Erinnerung, Gedenken, Public History“.
Ein Großteil der Zwangsarbeiter:innen in der Region Franken stammte aus dem Gebiet der heutigen Ukraine. Die Ausstellung stellt die Zwangsarbeiter:innen selbst in den Mittelpunkt: Ihre Kindheit und Jugend in der Sowjetukraine, ihre Verschleppung nach Franken, ihr Leben als Zwangsarbeiter:innen sowie ihr Schicksal nach dem Zweiten Weltkrieg, bis in die unmittelbare Gegenwart.
Projektbearbeitung mit Dr. Maria Parkhomenko
Geplante Ausstellungseröffnung im Oktober 2024
Habilitationsprojekt: Spektakuläre Gewaltakte: Pogrome, Attentate und Massaker im Zeitalter der Massenpresse, 1880–1914 (gefördert mit DFG-Sachbeihilfe in den Jahren 2019-2022)
Das Projekt analysiert die kommunikative Wirkung spektakulärer Gewaltakte in den letzten beiden Jahrzehnten vor dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges in vergleichender und transnationaler Perspektive. Geplant ist zunächst eine möglichst dichte Beschreibung der unmittelbaren Reaktionen auf derartige Anschläge anhand der bereits vorhandenen Literatur sowie anhand von Quellen aus dem unmittelbaren Umfeld. Darauf folgt eine qualitative Inhaltsanalyse ausgewählter Zeitungen, die über Attentate berichteten. Von Interesse sind dabei Zeitungen, deren Berichterstatter unmittelbar vor Ort waren, sowie daran anschließend die nationale und internationale Presse, in der die Ereignisse kommentiert und eingeordnet wurden. Die Arbeit wird damit einen Beitrag nicht nur zum besseren Verständnis von durch Gewalt ausgelösten kommunikativen Dynamiken, sondern auch der transnationalen Vernetzung von Öffentlichkeiten vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges leisten. Der Untersuchungsschwerpunkt liegt dabei auf Gewaltereignissen im Russischen Reich und ihrer transregionalen bis hin zu globalen Resonanz.
Konferenz und Sammelband: „A Transnational History of Right-Wing Terrorism. Political Violence and Assassinations by the Far Right in Eastern and Western Europe since 1900“
Online-Workshop “Terrorism and Transnationality. Historical Perspectives on Political Violence, Protest and Communication Across Borders”
Interdisziplinäre Arbeitstagung und Sammelband zu „Konstellationen historischer Diversität. Europa, Russisches Reich und islamische Welt vom 16. bis zum 19. Jahrhundert“
Konferenz: „The Great Friendship. The Soviet Union as a Poly-Ethnic State, 1945–1991“ am DHI-Moskau
Sozialistische Sechziger. Transnationale Perspektiven auf die Sowjetunion und Jugoslawien in ihrem goldenen Zeitalter (Universität Hamburg)
Organisation weiterer Tagungen und Workshops:
6.2023: „Erlangen-Browary. Historische Perspektiven auf eine neue Städtepartnerschaft“, Hybride Konferenz (in Zusammenarbeit mit dem Städtepartnerschaftsverein Erlangen sowie Oleg Bazhan, Kyjiw)
10.2022: „Fakten und Deutungen. Krieg, Medien und Wahrheit in Osteuropa“, Fachsektion des Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Osteuropakunde e.V., Berlin (in Kooperation mit Tatsiana Astrouskaya, Marburg)
4–7/2022: „Erinnerung und Krieg. Der Krieg in der Ukraine und die Präsenz der Vergangenheit“, Ringvorlesung in Erlangen (in Kooperation mit Erlanger Studierenden)
6–8.2022: Wöchentliches Online Kolloquium Erlangen-Charkiw: Historiker:innen im Krieg in der Ukraine (mit Julia Obertreis, Erlangen)
10.2019: Workshop „Staatsbildung und Staatlichkeit in Osteuropa“, Universität Wien (in Kooperation mit dem Lehrstuhl für Osteuropäische Geschichte, Wien)
12.2017: Videokonferenz Erlangen/Wladimir: „100 Jahre Revolution. Russische und deutsche Perspektiven“ (in Kooperation mit der Staatlichen Universität Wladimir, Russland)
12.2014: Interdisziplinärer Zentralasientag am IFSH-Hamburg (in Kooperation mit dem IFSH)